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Nemo k2017/017

Geb.: ca. 2012
Geschlecht: männlich / kastriert
Gewicht: 1,2 kg
Merkmale: Stehohr, Zwerg, ockerfarben
Haltung: Innenhaltung
Besonderheiten: total kaputtes Gebiss (schwarze, eitrige, schiefe Zähne)


Ursprünglich wollte man mich und zwei andere männliche Kaninchen auf Urlaubsbetreuung bei einem Helferlein vom Verein abgeben. Als wir bei der Pflegestelle einzogen, fiel der erfahrenen Zweibeinerin sofort auf, dass ich viel zu abgemagert bin und nicht gut fressen konnte. Im weiteren Verlauf stellte sich heraus, dass ich angeblich Zahnspitzen habe, diese aber bisher aus finanziellen Gründen nie gekürzt wurden. Sofort fuhr meine Pflegerin mit mir in die Tierklinik, damit mir endlich geholfen wird. Dort verschlug es allen den Atem, selbst die Tierärztin war beim Anblick vom Inneren meines Mäulchens entsetzt. Alle Zähne komplett schwarz, einige davon schief und bereits in die Backe eingewachsen und ein Großteil unter Eiter. Sofort wurde ich in Narkose gelegt um einmal das Gröbste zu beheben, damit ich nicht so viele Schmerzen erleiden muss. Langsam und etwas benommen wachte ich wieder auf. Anfangs wusste ich gar nicht wo ich war, aber endlich tat mein Mäulchen nicht mehr so weh. War ich vielleicht schon im Himmel? Nein, da war noch immer die nette Dame neben mir, wo ich einstweilen auf Pflege war. Ich sah sie mit meinen, durch meine Dünnheit recht hervorstehenden und riesig wirkenden schwarzen Kulleraugen an und sie wusste was ich mir wünschte. Es wurde vereinbart, dass ich bei ihr bleiben darf.

Nachdem ich bis dato viel Wehweh hatte und sicherlich auch in Zukunft recht kostenintensive Behandlungen brauchen werde und 3 Männchen in einem Käfig ohnehin kein artgerechtes Leben ist, durfte ich bei meiner Pflegemama bleiben und ein Gnadenhofkaninchen der Helpline werden. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Ich konnte wieder essen, hatte ein kleines Gehege bezogen, wo ich das erste mal etwas rumrennen konnte und meine durch die langen Zähne verursachten Wunden im Mund begannen zu heilen. Ich war happy. Doch das sollte noch nicht alles gewesen sein. Ein paar Wochen später lernte ich La Belle kennen und wir mochten uns auf Anhieb. Als dann einige Monate später auch noch Gandenhofi Tornado seine Partnerin verlor, meinte unsere Pflegestelle, dass wir übersiedeln und ehe wir uns versehen konnten, durften wir in der ganzen Küche wohnen.

Tornado, La Belle und ich sind ein super eingespieltes Team, selbst wir zwei Männchen kuscheln was das Zeug hält und ich folge Tornado wie ein kleines Hündchen. Nie hätte ich gedacht, dass mein Leben so eine positive Wendung nimmt. Lange hatte meine Gnadenhofstelle auch keinen Namen für mich. Doch eines Tages meinte sie, dass Nemo auf Latein eigentlich niemand heisst. Und dies trifft auch zu: früher hatte ich Schmerzen und niemand merkte es, niemand hat mir die notwendige Hilfe zukommen lassen, niemand mit mir gekuschelt.....ich war ein kleiner Niemand. Inzwischen ist es anders rum: niemand lässt mich mehr hungern, niemand mehr alleine... Ich bin zwar immer noch eine halbe Portion mit kaputten, eitrigen Zähnen, aber hier wird mir geholfen. Meine Zweibeinerin erkennt genau, wann meine Zähne wieder behandelt werden müssen und das Ärzteteam gibt alles, um aus meinem schlechten Gebiss das bestmögliche herauszuholen. Ich sage danke! Danke für mein neues, artgerechtes und schmerzfreies Leben mit echten Freunden und allem was sich ein kleines Kaninchenherz wie meines je erträumen kann! (Februar 2017)

Ich hatte vor knapp 2,5 Jahren das große Glück und wurde von einer Pflegestelle des Vereins gerettet. Mein Gesundheits- (und vor allem Zahn-)zustand war eher schlecht zu beurteilen, aber ich erholte mich recht gut und lebte die letzten beiden Jahre mit meinen 3 Freunden Tornado, La Belle und Liora als tolle 4er Gruppe im halben Tierzimmer meiner Zweibeinerin. Wir vier hatten uns voll lieb, nie gab es Streit und besonders Tornado und ich kuschelten fast nur gemeinsam. Eines Tages war jedoch auch meine Zeit gekommen und meine Menschenmama merkte, dass ich keine Luft mehr bekam. Alters- oder tumorbedingt kann die Lunge zusammenfallen, verdrängt werden bzw. mit Flüssigkeit gefüllt sein. Damit ich nicht ersticke (was ein qualvoller Tod ist), raste meine Zweibeinerin mitten in der Nacht in den Notdienst, wo zum Glück auch eine bekannte nette Tierärztin vor Ort war und ich durfte sanft und ohne Schmerzen, begleitet von lieben Menschen und meiner Freundin La Belle über die Regenbogenbrücke hoppeln. Ich sage danke für meine damalige Aufnahme, ohne die ich nie nette Freunde und ausreichend Platz kennengelernt sowie sicherlich nicht so lange gelebt hätte. In ewiger Liebe, euer Nemo. (Dezember 2018) 

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Ich mit meinen Gnadenhofis Tornado und La Belle:
Tornado La Bella Nemo 1Tornado La Bella Nemo 2