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2018 12 Tivoli 42018/145

Geb.: 2013/2014
Geschlecht: männlich / kastriert
Gewicht: ca. 2 kg (bei Ankunft extrem untergewichtig u. ausgemergelt)
Merkmale: Stehohr, weiß-schwarz
Haltung: Innenhaltung
Besonderheiten: derzeit fast keine Muskulatur, Fußsohlen offen, Blume nekrotisch

Hallo zusammen, ich bin Tivoli. Mein bisheriges Leben war leider alles andere als schön. Ich musste allein in einem kleinen Käfig leben, wo ich nicht ausreichend Bewegung machen konnte und das Schlimmste war, dass dieser offensichtlich sehr selten gereinigt wurde. So kam es dazu, dass sich durch den Urin sogar schon das Fell auf meinen Pfoten auflöste und die Haut darunter entzündete und eitrig wurde. Auch bekam ich wohl unregelmäßig Futter bzw. zu wenig Rohfaser (Heu) und Frischfutter. So vegetierte ich dahin, bis eines Tages eine Sozialarbeiterin auf mich aufmerksam wurde. Die Besitzer hatten anscheinend gar nicht verstanden, wie sehr ich jahrelang, tagein-tagaus leiden musste, aber diese nette Dame versuchte mir zu helfen. Vorerst ging es zu einem nahegelegenen Tierarzt, der bei meinem Anblick wirklich erschüttert war und sagte, er kann derzeit keine Narkose anwenden, um meinen total mit Kot verklebten Schwanz zu befreien, denn das würde ich nicht überleben. Ich war viel zu ausgemergelt, meine Beckenknochen standen deutlich heraus, meine Beinchen waren wund, ein Auge eitrig – insgesamt ein Häufchen Elend. Er hatte aber den rettenden Tipp und sagte, wenn einer helfen kann, dann die Kaninchen-Helpline, weil wenn ich es schaffe, werde ich intensive Betreuung benötigen. So verständigte die nette Dame meine jetzige Pflegemama und ich durfte bei ihr einziehen. Hier angekommen, bemühten sich zwei auf kranke und Handicap-Langhohren spezialisierte Mitarbeiterinnen mein Leben zu retten. Ich bekam gutes Futter und wurde gleich vorsichtig gebadet, bis sich diese riesige und verkrustete Platte aus meinem verklebten Fell löste und die großteils stark entzündete Haut darunter zum Vorschein kam. Ich bekam Infusionen, Antibiotika, Schmerzmittel und Homöopathisches. In meinem Gehege wurden weiche Decken verlegt, damit mir meine wunden Beinchen nicht so schmerzten. Nach einigen Tagen, nach intensiver Pflege meiner Wunden, konnte ich bereits ein paar holprige Hoppler machen. Aber ich gebe mir echt Mühe, denn hier ist alles so weich, sauber und meine Pflegemama kann mir direkt ansehen, wie überglücklich ich hier bin. Zum Tierarzt muss ich dennoch bald wieder, denn meine Blume ist nekrotisch und muss amputiert werden. Bis dahin sammle ich jedoch noch Kräfte und in der Zwischenzeit habe ich sogar schon eine Kuschelfreundin an meine Seite bekommen. Danke an meine Retter ... ihr habt mein Leben gerettet! Euer Tivoli (Dezember 2018)

Ich hatte mein Leben lang – einsam in einem kleinen verdreckten Minikäfig – auf ein Wunder gehofft und als ich die Hoffnung und mein trauriges Leben schon fast aufgab, wurde das Wunder wahr und ich wurde gerettet. Ich bekam alle nötigen Behandlungen, endlich Platz, weiche Decken und viel Liebe und Fürsorge. Außerdem bekam ich zwei ganz tolle Freunde, auch zwei Handicpas, die mir zeigten, dass man nicht perfekt sein muss um ein tolles Leben führen zu können. So verlebte ich hier beim Verein eine wunderschöne Zeit, ich war nicht mehr allein, hatte Platz, gutes Futter und alles war immer so sauber. Leider kam irgendwann die Zeit, meine beiden Freunde verließen diese Welt, ich bekam zwar neue Kumpels, aber auch mein Körper hatte unter der jahrelangen schlechten Haltung gelitten. Ich wurde schwächer, dünner und als ich das Fressen einstellte, wusste meine Pflegemama, die mich so aufgebaut und gesund gepflegt hatte, was zu tun ist, wenn auch mit weinenden Augen. Ich bin der Helpline unendlich dankbar, dass sie so für mich gekämpft hat, damit auch ich noch sehen konnte, wie schön ein Kaninchenleben sein kann.  (November 2019)

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