2012/049
Geb.: Juli 2010
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 1,13 kg
Merkmale: English-crested, weiß, schwarz-braune Zeichnung im Gesicht
Besonderheiten: fehlendes rechtes Auge
Gemeinsam mit meiner Schwester Olga zog ich vor 2 Jahren bei meiner lieben Familie ein. Wir bewohnten ein schönes Gehege und wurden von der ganzen Familie ins Herz geschlossen. Im April 2012 wurden bei mir ein riesiger Abszess hinter dem rechten Auge festgestellt. Eintrittspforte muss wohl ein eitriger Zahn gewesen sein. Mein Auge wurde mir entfernt, ebenso der Zahn. Meine Prognose war mehr als schlecht und es bestand kaum Hoffnung, dass ich überlebe. Täglich wurde meine Augenhöhle gespült, und es ging mir wieder besser. Mitte Juli war wieder Eiter in der zwischenzeitlich zugewachsenen Augenhöhle und erneut musste operiert werden. Aber auch das habe ich mit täglicher Spülung dank meiner Menschenmama geschafft, allerdings mit ungewisser Prognose, da der Eiter bereits den Knochen befallen hatte. Anfang September starb dann ganz ohne Vorwarnung meine Schwester Olga. Auch sie hatte Probleme bei den Zähnchen und sie ist während der OP gestorben. Meine Familie war geschockt und besonders meine Menschenmama war verzweifelt. Sie muss oft sehr lange arbeiten und ich brauche ja regelmäßig Pflege - und einen neuen Kuschelfreund. Das Sterben zu begleiten - und Abschied zu nehmen, hat meine Menschenfamilie schon bei Olga an die Grenzen gebracht. Mich zu begleiten - mit meiner unsicheren Zukunftsprognose und dem Wissen, dass ich oft viele Stunden allein zu Hause sein müsste - hat meine Familie dazu bewogen, sich schweren Herzens auf die Suche nach einem guten Zuhause für mich zu machen. Ein Platz, wo Menschen und Meeris da sind, die meine Pflege auch in kurzen Abständen ermöglichen können, falls ich wieder Hilfe brauche. Ich bin schon umgezogen und in ein paar Tagen darf ich - soweit die Vergesellschaftung klappt - bei einem Meeri-Böckchen und seinen 3 Mädels als Gnadenhof-Fellchen der Helpline einziehen. Meine Gnadenhofmama ist sehr erfahren mit der Behandlung kranker Tiere und meine ehemaligen Besitzer sind in engem Kontakt zu mir und fragen sehr oft nach, wie es mir geht. Ich freue mich natürlich auch über liebe Paten. (September 2012)
Update: Die Zusammenführung in der Gruppe hat leider nie so toll geklappt, wie sich das alle gewünscht hätte. Ich habe mich nämlich als ziemlich "zickiges" Meeri erwiesen und war nicht sehr nett zu den anderen. Aber nun hat sich eine sehr feine Lösung gefunden. Ich bin zu einem Meeri-Böckchen gezogen, das um seine Partnerin getrauert hat und wir zwei verstehen uns nun einfach großartig! Plötzlich bin ich auch nicht mehr so ungut, sondern zeige mich von meiner liebsten Seite. Und eine neue Pflegemama habe ich somit auch bekommen, das ist eine besonders liebe, die sich rührend um mich kümmert und mich schon fest in ihr Herz geschlossen hat. (März 2013)
Im Juni 2015 konnte ich plötzlich nicht mehr laufen und ich bin im hinteren Bereich meines Körpers weggekippt und besonders einen Fuß konnte ich gar nicht mehr belasten. Es war ja bereits bekannt, dass in meiner Gebärmutter kleine Tumore zu finden waren, aber eine Kastration bei weiblichen Meerschweinchen birgt ein hohes Risiko, deshalb hat man abgewartet. Nun wurde entschieden, dass die Operation unumgänglich ist und auch diesesmal konnte ich durch die Hilfe von einem sehr erfahrenen Tierarzt und die liebevolle Betreuung meiner Pflegemama alles gut überstehen. Heute bin ich total fidel und glücklich und flitzte wie gewohnt mit meinen 2 Meerifreunden durchs Gehege. Meine OP hat sehr große Tierarztkosten verursacht und so hoffe ich, dass sich vielleicht Paten finden, die uns ein bisschen unter die Arme greifen. (Juli 2015)
Seit der letzten OP von Rosi sind auch schon wieder drei Jahre vergangen und unsere süße kleine Meeridame hat ein ganz stolzes, hohes Alter erreicht. Bis zuletzt hatte sie Gesellschaft eines Weibchens, das auch schwer gehandicapt war und als es nun gesundheitlich gar nicht mehr ging, musste ihre Pflegemama die schwere Entscheidung treffen sie gehen zu lassen. Wir hoffen, dass sie es gut hat hinter der Regenbogenbrücke und haben ein klein wenig Trost, dass sie trotz aller gesundheitlichen Widrigkeiten noch so lange leben konnte. (April 2018)
Rosi
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- Kategorie: In Gedenken