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Magnus Mini k2017/147

Geb.: ca. 2013
Geschlecht: männlich / kastriert
Gewicht: ca. 1 kg (bei Übernahme extrem abgemagert)
Merkmale: Hermelin, weiß mit blauen Augen
Haltung: Innenhaltung
Besonderheiten: Zahnfehlstellung, Eiter im Maulraum, erschwerte Nahrungsaufnahme, starkes Röcheln



Als Baby wurde ich in einem Tiergeschäft gekauft und verbrachte die letzten 4 Jahre alleine und unkastriert in einem viel zu kleinen Käfig. Dass ich noch lebe, verdanke ich dem Umstand, dass ich aufgrund "Platzmangels" ein neues Zuhause brauchte und zum Glück beim Verein um Aufnahme angefragt wurde. Wie schlecht es mir ging, ahnte anhand des Fotos, was dem Verein bei meiner Anfrage auf Übernahme mitgesandt wurde, niemand, da ich hier anscheinend noch viel jünger und gesünder war. Doch die jahrelange (verbotene) Einzelhaltung in einem kleinen Käfig und die komplett falsche Ernährung (ich bekam 4 Jahre nur Getreidefutter, kein einziges Frischfutter) haben dazu beigetragen, dass ich komplett krank bin. 

Als eine Mitarbeiterin des Vereins telefonisch weitere Auskünfte über mich einholte, erkannte die erfahrene Pflegestelle anhand der erteilten Auskünfte, dass ich dringend Hilfe brauche. Ein nettes Mitglied des Vereins holte mich ab und erkannte sogleich meine Notlage, packte mich ein und anstatt nach Hause auf den Pflegeplatz, ging es sofort ab zum Tierarzt. Ich war so abgemagert und bekam so schlecht Luft, dass ich nicht mehr sitzen konnte, mein Köpfchen legte ich nur noch geschwächt auf den Boden. An eine Korrektur meiner kaputten Zähne war in diesem Zustand nicht zu denken, stattdessen verabreichte man mir von Vitaminen über Infusionen alles, was ein Intensivpatient benötigt. Meine Retterin nahm mich mit nachhause und richtete ein neues kleines Reich für mich ein. Sie päppelte mich die darauffolgenden Tage intensiv, um mich durchzubringen.

Die ersten 2-3 Tage war ich noch viel zu schwach, aber am 4. Tag und nach dem 2. Tierarztbesuch, wo u.a. auch (ohne Narkose, das war immer noch zu gefährlich) meine vorderen Schneidezähne, die eine Fehlstellung ausweisen, gekürzt wurden, ging es mir schon etwas besser. Ich begann zaghaft das Badezimmer zu inspizieren. So viel Platz habe ich noch nie gesehen, da konnte ich sogar hoppeln - für mich war das schon ein Paradies. Nach einigen Tierarztbesuchen und einer erfolgreichen Kastration bin ich nun stabil genug, Freunde kennen zu lernen. Da eine Vermittlung aufgrund meiner vielen Baustellen leider ausgeschlossen ist und mich wohl auch ein gesundes Hasi mobben würde, durfte ich bei unserer "größten" Pflegestelle für Handicap-Hasis einziehen.

Dort traf ich auf einen elfjährigen, fast blinden Buben mit gebrochenem Vorderfuß, der genauso winzig ist wie ich. Unser Kennenlernen klappte besser als ich es mir je erträumt hätte - wir beide lieben uns, kuscheln fast den ganzen Tag und weichen einander keinen Schritt mehr von der Seite. Es wird noch entschieden, ob wir zwei uns einer anderen Pärchen Zahn-Gruppe anschließen sollen -  schließlich könnten wir als etwas größere Patchwork-Familie miteinander ein Gehege bewohnen und unser derzeitiges Domizil an andere bedürftige Häschen abtreten. Ich bin gespannt, was die Zukunft für mich bereithält!

Seit meiner Rettung ist mein Leben einfach zu schön um wahr zu sein. Ich habe Platz, Freunde, ausreichend Futter, liebevolle Pflege und tierärztliche Betreuung – all das, wovon ich immer geträumt habe. Ich danke dem Verein für meine Aufnahme, meiner Retterin für ihre liebevolle Pflege und meiner neuen Gnadenhofmama schon jetzt für all die (zukünftigen) Mühen mit mir - danke für mein zweites Leben! (Dezember 2017)

Leider hat sich mein Zustand drastisch verschlechtert. Meiner Pflegemama blieb daher nichts anderes übrig, als mit mir den letzten Weg zu gehen. Sie ist sehr sehr traurig, dass ich nicht noch mehr Zeit hatte. Ich danke all meinen Rettern, dass ich nicht einsam in einem Minikäfig sterben musste, sondern geliebt und unter Kuschelfreunden. (Jänner 2018)

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