2018/101

Geb.: ca. 2017
Geschlecht: männlich / kastriert
Gewicht: ca. 1,4 kg
Merkmale: Stehohr, braun melliert
Haltung: derzeit Innenhaltung
Besonderheiten: extreme Fehlstellung der Vorderzähne, linkes Ohr fehlt

Ich stamme - wie einige meiner Hoppelfreunde hier - aus dem großen Notfall, wo die Haltung, wenn auch unbeabsichtigt, aus dem Ruder lief, da die ersten zwei Kaninchen unkastriert waren und wir uns daher laufend vermehrt haben. Bei Ankunft der Helferleins lebte ich mit 30 weiteren Langohren in einem kleinen Zimmer, welches freilich bereits total verschmutzt war. Der Holzboden war mit Urin durchtränkt und das roch man sogar bis in das Stiegenhaus. Aufgrund dieser unsauberen Haltung hatten wir bei unserer Rettung mit den dadurch bedingten Folgen wie Ohrmilben, Schnupfen, Unterernährung sowie zahllosen Bisswunden zu kämpfen. Bei mir hat man sofort gesehen, dass meine Schneidezähne total schief und bereits extrem lang gewachsen waren. Wie ich in diesem grauenhaften Zustand überhaupt etwas fressen und somit überleben konnte, grenzt an ein Wunder.

Weiters fehlt mir das rechte Ohr. Es wurde mir wohl bei Kämpfen abgebissen. Leider ist hier die Wunde unter Eiter. Leider müssen alle 2 Wochen meine Vorderzähne vom Tierarzt gekürzt und freilich von meinem Zuhause das Futter geraspelt werden. Beim Verein warten weit weniger aufwendige Zahnpatienten schon eine Ewigkeit auf ein neues Zuhause. Von daher rechne ich mir keine Chance auf eine Adoption aus. Meine Pflegestelle hat sich somit gleich mal darauf eingestellt, dass ich wohl für immer bleibe, auch wenn es eigentlich in unserer Gnadenhofi-Gruppe keine freie Lücke mehr gibt. Vielleicht aber gibt es da draußen ja nette Zweibeiner, die mich finanziell unterstützen möchten. Leider haben viele Kaninchen hier, die nicht mehr vermittelbar sind, überhaupt keine Paten. Ich hoffe, es ergeht mir nicht auch so. Euer "Peppi". (Juli 2018)

Aufgrund meiner aufwendigen Zahnkorrekturen und der Tatsache, dass ich ziemlich problematisch bei Vergesellschaftungen bin, darf ich beim Verein bleiben, da ich hier bereits in eine Gruppe integriert bin. Ich würde mich aber natürlich sehr über Unterstützer/Paten freuen. (August 2020)

Ich durfte gemeinsam mit meiner Schwester Judith die gesamte Küche meiner Pflegemama bewohnen. Natürlich nutzten wir die Nähe zum Kühlschrank schamlos aus und forderten das leckere Gemüse immer als erste Gruppe ein. Im Herbst 2021 hat mich leider meine Schwester verlassen. Ich durfte zum Schiefköpfchen Chloe übersiedeln und wechselte (über das Gehege hüpfend) fröhlich zwischen zwei Gruppen hin und her. Ich war bei allen sehr beliebt und hatte sehr viel Freunde. Leider stellte ich Anfang des Jahres das Fressen ein. Der Verdacht des Tierarztes fiel auf Tumorbildung im gesamten Körper. Nach einiger Zeit wussten meine Pflegemamas, dass ich keine Kraft mehr hatte und sie ließen mich schließlich gehen. So folgte ich meiner geliebten Schwester Judith über den Regenbogen und hinterlasse ein großes Loch auf meiner Pflegestelle. (Jänner 2022)