Gewicht: ca. 1,9 kg
Merkmale: Widder, grau (chinchillafarben)
Haltung: Innenhaltung (wird ausschließlich in Innenhaltung vermittelt)
Ich durfte glücklicherweise ebenfalls bei der Helpline unterkommen, als mein Kuschelfreund Jimmy wegen seiner EC-Erkrankung abgegeben wurde. Bei meiner Pflegestelle angekommen bemerkte diese sofort, dass ich mich ständig mit Urin und Kot einnässte, weil eine riesige Hautfalte über meinen Geschlechtsteilen lag und selbst beim vorsichtigen Zurückziehen dieser Falte stülpte sich diese immer wieder darüber. Beim Tierarztcheck wies meine Pflegemama auf meinen ebenfalls schwammigen Bauch hin und die Diagnose versetzte alle in Schrecken. Bei meiner Kastration, welche noch der Vorbesitzer durchführen ließ, dürfte die Innennaht aufgegangen sein. So konnte aus einem ca. 2 cm großen Loch mein Darm austreten. Die Situation war lebensbedrohlich, denn das Abknicken oder Einreißen des Darms hätte ich nicht überlebt. Eine Not-OP wurde ausgemacht und meine Pflegemama gab bis dahin alles um die Entzündungen, welche ich durch den aggressiven Urin/Kot bei den Geschlechtsteilen hatte, in den Griff zu bekommen. So wurde mein Popo jeden Tag 2x gebadet und nach langem Aufweichen die große Falte immer zurückgezogen. Das ging aber recht schwer, weil das so eng und verdickt war und es tat mir auch weh. Meine Pflegemama hatte freilich auch Mitleid, aber die Entzündungen mussten bis zur OP wesentlich besser werden, damit die Falte von unserem Vereinstierarzt gestrafft werden kann. Endlich war der OP-Tag gekommen, alle haben um mich gezitterten. Aber dank der guten häuslichen Betreuung und der hervorragenden Leistung unseres Tierarztes überstand ich auch diese Operation und ab jetzt kann es nur mehr bergauf gehen. Und die OP zeigte sich sofort als voller Erfolg, da mein Popo nicht mehr urin- und kotverschmiert war, endlich keine Schmerzen mehr! Aufgrund meiner Vorgeschichte, ist für mich ein Platz in Innenhaltung wichtig, wo rutschfeste Unterlagen vorhanden sind. Ich kann mit Jimmy ausziehen oder auch alleine zu einem lieben älteren Kaninchenherren umsiedeln, mit dem ich gerne noch eine wunderschöne lange Kaninchenzukunft verbringen mag. (Mai 2019)
Leider währte mein Glück nicht lange. Ich konnte zwar wieder normal kötteln, weil nichts mehr in dieser Hautfalte hängen blieb, doch nach einigen Wochen hab ich mich wieder eingenässt, meine Blume und Hinterbeine waren immer nass. Meine Pflegemama tat ihr Bestes - ich bekam weiche Decken die alles gut aufsaugen und jeden Tag musste ich zur "Popo-Waschung", was ich absolut nicht leiden konnte. Meine Pflegemama meinte, da stimmt noch immer was nicht mit mir, denn ich hielt mein Hinterteil auch so seltsam hoch und der Urin kam tröpfchenweise. Ich wurde erneut in die Tierklinik gebracht, wo ein Röntgen viele Blasensteine zeigte. Also wieder zur OP, denn so konnte es nicht bleiben. Das tat ja auch weh und ich wollte auch nicht dauernd nass sein. Der Herr Dr. war zum Glück sehr schnell. Zuhause erholte ich mich auch dank der aufopfernden Pflege sehr gut und endlich wurde auch meine Inkontinenz von Tag zu Tag besser. Ich bin dank meiner Pflegemama wieder gesund - dennoch suche ich aufgrund meiner Vorgeschichte einen Lebensplatz ausschließlich in Innenhaltung auf Teppichen und bei bemühten Zweibeinern, die ein Auge auf mich haben und mich nur gesund ernähren (Gemüse, etwas Obst und viel Heu), damit ich nicht wieder Blasenprobleme bekomme. (Oktober 2019)
Nachdem erneut Probleme aufgetreten sind, hat die Pflegestelle beschlossen, dass ich nicht mehr vermittelt werde, denn es ist fraglich, ob das überhaupt jemals wieder gut wird. Jetzt bin halt auch ich ein "Gnadenhofi". (Oktober 2019)
Leider währte mein Glück nicht lange. Ca. 2 Monate nach der erneuten OP war es wieder wie vorher, ich nässte mich ein und hatte starke Schmerzen beim Urinieren. Es war wieder ein Nierenstein in die Blase gewandert, was sehr weh tat und mich sehr am Pipi machen hinderte. Meine Pflegemama war sehr traurig, alle Behandlungen, Medikamente und Tees haben leider nicht geholfen. Ich war auch schon dünner geworden und von meiner Krankheit gezeichnet. Da ich noch mehr Nierensteine hatte, die leider nicht von allein verschwanden und immer erst operiert werden können, wenn sie in die Blase gewandert sind (was extrem schmerzhaft ist), wurde zu meinen Gunsten entschieden und ich durfte über die RBB hoppeln. Danke, dass ihr euch so um mich bemüht habt und noch versucht habt, mir ein schönes und schmerzfreies Leben zu ermöglichen. Eure Jacky! (Februar 2020)