Geb.: ca. 2013
Geschlecht: weiblich / kastriert
Gewicht: ca. 1,4 kg
Merkmale: Stehohr, Löwenkopf, dunkelgrau
Haltung: derzeit Innenhaltung
Besonderheiten: schwache Hinterbein-Muskulatur
Gemeinsam mit 4 weiteren Kaninchen wurde ich der Helpline übergeben. Unser bisheriges Leben verbrachten wir einzeln in kleinen Kobeln und unsere ehemaligen Halter wollten mit der Kaninchenhaltung aufhören und wir wissen nicht, welches Schicksal uns geblüht hätte, wären wir nicht aufgenommen worden. Wir alle wurden erst einmal mit dem Notwendigsten versorgt - unsere Krallen mussten geschnitten werden und alle waren wir äußert verschreckt. Bei mir wurde sofort festgestellt, dass etwas mit meinen Hinterläufen nicht in Ordnung ist. Ich blieb immer am Rand der Kloschale hängen und ich kann mich nicht an den Ohren kratzen, obwohl ich das sehr gerne täte. Ich habe (bedingt durch die lange Haltung auf zu kleinem Raum) eine schwache Muskulatur und nach einem Röntgen wurde festgestellt, dass mit einem meiner Oberschenkel etwas nicht ok ist, derzeit aber noch kein Handlungsbedarf besteht. Was ich brauche, ist ein ruhiger und lieber Kuschelpartner sowie weiche Teppiche und eine niedrige Kloschale, damit ich leichter hinein komme. Ich bin trotz diesen kleinen Handicaps eine sehr liebe und dankbare Kaninchendame und freue mich schon jetzt auf ein neues, liebevolles Zuhause mit einem netten Freund. (Juni 2016)
Bei mir wurde festgestellt, dass meine Wirbelsäule stark verwachsen ist. Das bedingt, dass ich nicht viel hoppeln kann und mir mit Bewegung an sich schwer tue und daher kann ich auch nicht stubenrein sein, sondern verliere immer wieder Harn. Ich suche ganz besondere Menschen, denen meine Einschränkungen nichts ausmachen und die mir ein Gehege derart einrichten können, dass es für meine Handicaps geeignet ist- und natürlich mit einem liebevollen Partnerkaninchen an meiner Seite! Ich hoffe so sehr, dass sich jemand ein Herz nimmt und auch mir ein Zuhause schenkt! (August 2016)
Wie leider schon befürchtet wurde, ist meine Erkrankung schlimmer geworden. Dadurch dass meine Wirbelsäule so verwachsen ist, kann ich inzwischen meine Hinterbeinchen fast nicht mehr normal bewegen und robbe mehr herum als was ich gehen oder gar hoppeln kann. Daher hat meine Pflegemama vor einiger Zeit den Versuch gestartet und mich von einer Pflegegruppe in eine Gnadenhofgruppe gesetzt. Dort habe ich nun den gelähmten Karli sowie die ältere Agnetha an meiner Seite. Die Vergesellschaftung war eigentlich gar keine, da ich einfach in deren Gehege auf weiche Decken gesetzt wurde, beide herzlich auf mich zu kamen, mich in ihre Mitte nahmen und mich abschleckten. Ich war gerührt, dass die beiden so nett zu mir waren und freu mich sehr hier angekommen zu sein. Leider mache ich meiner Gnadenhofmama noch mehr zusätzliche Arbeit, da ich, wie die beiden anderen auch, überall hinmache, wo ich gerade herumkullere. Jeden Abend müssen daher zig weiche Schichten Decken (sogenannte Unterbetten) abgesaugt und gewaschen werden, denn nun zu 3. machen wir schon ordentlich Dreck und wir sind ja nicht die einzigen Handicaps bei unserer Zweibeinerin. Ich habe daher oft ein schlechtes Gewissen, dass ich nun zusätzlich noch zur Last falle, weil auf den, leider sehr begrenzten, Gnadenhofstellen ohnehin schon sehr, sehr viele unheilbar kranke oder gehandicapte Kaninchen wohnen und die Pflegeeltern wirklich oftmals ihr gesamtes Leben für uns aufgeben. Trotz aller Mühen sind hier alle so lieb zu mir und ich bin dankbar, dass ich meinen Lebensabend nun hier verbringen darf. Ich habe jetzt zwar kein riesengroßes eigenes Zimmer was sich sicher alle Kaninchen wünschen würden, aber für meine eingeschränkten Bedürfnisse habe ich alles was ich brauche, ein weiches Gehege, was jeden Tag komplett frisch gemacht wird, gute Betreuung, lecker Futter und 2 tolle Handicap-Freunde, unter welchen ich mich für meine Behinderung nicht zu schämen brauche sowie einen kompetenten Tierarzt, der alles mögliche versucht, dass mein Leben auch weiterhin lebenswert bleibt. Ich futtere mit dicken Backen und kuschle mit meinen Freunden und danke allen für meine liebevolle Betreuung. (Februar 2017)
Meine Gehbehinderung wurde im Laufe der Zeit immer schlimmer, da laut Tierarzt nun durch die Verwachsung der Wirbelsäule das Rückenmark gar nicht mehr durchgängig war. Der Tierarzt meinte, dass ein sanftes Hinübergleiten über die Regenbogenbrücke sicherlich eine gute Option wäre. Meine Pflegemama konnte sich bei diesem Tierarzt-Besuch und der endgültigen Diagnose noch nicht dazu aufraffen und nahm mich nochmals wieder mit zu meinen beiden Freunden. Mit Karli und Agnetha verband mich eine große und innige Liebe, wir 3 schliefen auf einem Haufen, kuschelten fast durchgehend miteinander und teilten uns jedes Leckerlie. Ich verbrachte noch einige glückliche Wochen, als es dann doch meinem Körper zuviel wurde und ein EC- oder Schlaganfall dazu kam. Somit wurde meiner Pflegemama die Entscheidung erleichtert/abgenommen und ich durfte von allen geliebt sodann zu den vielen anderen Hasis in eine andere Welt gehen und sage nur ein großes Danke an meine zwei- und vierbeinigen Helferleins, die mich in allem so tatkräftig unterstützt, gehegt, gepflegt und geliebt haben. (Mai 2017)
https://www.youtube.com/watch?v=gk_vh9rQMXQ
Mit meinen Freunden Karli und Agnetha: