Geb.: ca. 2016
Geschlecht: weiblich / kastriert
Gewicht: ca. 2 kg
Merkmale: 1 Steh- und 1 Schlappohr, ockerfarben
Haltung: derzeit Innenhaltung
Ich stamme - wie einige meiner Hoppelfreunde hier - aus dem großen Notfall, wo die Haltung, wenn auch unbeabsichtigt, aus dem Ruder lief, da die ersten zwei von uns Kaninchen unkastriert waren und wir uns daher laufend vermehrt haben. Bei Ankunft der Helferleins lebte ich mit 31 weiteren Langohren in einem kleinen, dunklen Zimmer, welches freilich bereits total verschmutzt war. Der Holzboden war mit Urin durchtränkt und das roch man sogar bis ins Stiegenhaus. Aufgrund dieser unsauberen Haltung hatten wir bei unserer Rettung mit den dadurch bedingten Folgen wie Ohrmilben, Schnupfen, Unterernährung sowie zahllosen Bisswunden zu kämpfen. Dies wurde bei der Kaninchen-Helpline alles behandelt, die Bisswunden sind schon fast abgeheilt, nur eines meiner Ohren wird durch die alten Verletzungen vernarbt bleiben. Nachdem ich mich etwas erholt hatte, stand mein Kastrationstermin an. Doch am selben Morgen rannte ich wie verrückt in meinem Gehege herum und versuchte ein Nest zu bauen. Meine Pflegemama zögerte kurz, brachte mich aber dann trotzdem sofort zum Tierarzt. Wie sich herausstellte, war es die richtige Entscheidung, denn ich hatte bereits eine lebensbedrohliche Uterusdrehung und unser Vereinstierarzt rettete mir das Leben. Ich erholte mich rasch und zeige mich in der jetzigen Gruppe eher weniger dominant, laufe liebend gerne rum und futtere was das Zeug hält. Ich hoffe, dass sich vielleicht doch nette Zweibeiner in ein Kaninchen wie mich verlieben und mir ein schönes, artgerechtes Zuhause mit einem Kuschelfreund schenken möchten. (Juni 2018)
Nachdem ich einen sehr langen Weg hatte, um in meinem neuen Zuhause anzukommen, musste ich erstmal eine Zeit lang etwas aufgepäppelt werden und zur Ruhe kommen. Ich war so dünn, dass meine neue Menschenmama sich regelrecht erschreckt hat, als sie mich sah. Mittlerweile habe ich schon einiges zugelegt, was kein Wunder ist, denn hier im neuen Zuhause gibt’s täglich frische Wiese in Hülle und Fülle und immer frisches Gemüse! Meine neue Menschenmama wollte für ihren Witwer Lewis eine Partnerin, die schnell laufen kann, weil er angeblich ein großer Macho ist. Anfangs hat mich der Große wirklich viel gejagt, aber es dauerte nicht lange, da hat er sich scheinbar unsterblich in meine hübschen Rehäuglein verliebt, weil der Große möchte mittlerweile nur noch mit mir schmusen, und ich mag ihn auch sehr. Da haben sich scheinbar zwei Herzchen gefunden. Hier habe ich endlich viel Platz zum Toben mit viel Versteckmöglichkeiten und sogar eine Buddelkiste mit richtig viel Erde drin. Ich denke, dieses Happy End habe ich mir nach meinem bisherigen Horrorleben ganz feste verdient! (August 2018)